Am 10. September war es wieder einmal soweit. Der Kleingärtner Verein e.V. Siegburg startete zu seinem traditionellen Jahresausflug, diesmal ging es zur BUGA nach Koblenz. Bei der Ankunft am Ufer der Mosel hatte sich alle Wolken verzogen und die Sonne sollte uns einen heißen Tag bescheren. Zuerst ging es zum KD-Anleger Deutsches Eck an Bord der Ahoi-Express zu einer Panorama-Rundfahrt. Die Reisebegleitung berichtete kurzweilig über die Koblenzer Geschichte.

Koblenz gehört zu den ältesten Städten Deutschlands; im Jahr 1992 feierte es sein 2000-jähriges Bestehen. Der ursprüngliche lateinische Name Confluentes (dt.: die Zusammenfließenden) leitete sich von der Lage der Stadt an der Mündung der Mosel in den Rhein am sogenannten Deutschen Eck ab. Bis 1926 lautete die Schreibweise der Stadt Coblenz.

Foto: Manfred Lindgens

Vorbei ging es am Kurfürstlichen Schloss. Hier war die Residenz des letzten Erzbischofs und Kurfürsten von Trier. Später residierte für einige Jahre der preußische Kronprinz und spätere Kaiser Wilhelm I. als rheinisch-westfälischer Militärgouverneur. Heute ist das Schloss Sitz verschiedener Bundesbehörden.

Danach passierten wir das preußische Regierungsgebäude. Es war Sitz der preußischen Regierung für den Regierungsbezirk Koblenz der Rheinprovinz und des Hauptsteueramtes. Im Hauptbau ist heute das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung untergebracht,

Nachdem unser Schiff gewendet hatte, erregte die auf der rechten Rheinseite über der Stadt thronende Festung Ehrenbreitstein unsere Aufmerksamkeit. Diese Festung ist eine seit dem 16. Jahrhundert bestehende, ursprünglich kurtrierische, später preußische Befestigungsanlage gegenüber der Moselmündung. Im 19. Jahrhundert galt die Festung als uneinnehmbar. Der 118 Meter über dem Rhein gelegene Ehrenbreitstein wird auf drei Seiten im Süden, im Osten und im Westen zum Rhein hin von hohen Steilhängen begrenzt und ist nur von Norden her zugänglich. Der für Verteidigungszwecke ideal geeignete Bergsporn wurde seit frühester Zeit für militärische Anlagen genutzt.

In Höhe des Deutschen Eck, einer künstlich aufgeschütteten Landzunge an der Mündung der Mosel mit dem monumentalen Reiterstandbild des Deutschen Kaisers Wilhelm I,, wendete unser Schiff und legte an.

Wieder an Land stand es den Gartenfreunden frei, die BUGA mit ihren drei Kernbereichen (Blumenhof am Deutschen Eck, Kurfürstliches Schloss und die Festung Ehrenbreitstein) nach eigenen Vorlieben zu erkunden. Gegen 17.00 Uhr sollten sich alle auf dem Parkplatz am Moselufer wieder einfinden. Viele fuhren mit der Seilbahn zum Ausstellungsgelände auf die Festung.

Foto: Manfred Lindgens

Die BUGA-Ausstellungen im Bereich der Festung stehen unter dem Motto „Gartenwissen: Natur, Umwelt und Gärtnern“. Das Thema „Naturkreisläufe“ zeigte Klima und Wetter, Kompostkreislauf, Wasserkreislauf und den Generationengarten. Darüber hinaus ging es um Themen wie Ernährung, Gemüseraritäten sowie Küchen-, Wildkräuter und eine Kräuterspirale.

Deutsches Eck – Foto: Otmar Luttmann

Die Aussicht von der Festung auf Rhein, Mosel und Deutsches Eck war an diesem sonnigen Tag besonders beeindruckend. Immer wieder wurden Fotoapparate gezückt und Erinnerungsfotos geschossen.

Aber auch der Ausstellungsbereich am Kurfürstlichen Schloss konnte die Besucher beeindrucken. Unter den 44 großen Kübelgehölzen befinden sich bekannte Baumarten ebenso wie Raritäten. Wer diesen grünen Sichtschutz passierte, entdeckte die sogenannte Schlosskrone. Die begehbare Blütenkrone ist stilisiert aus Blumenfeldern angelegt, zwischen denen man in einem Farbenmeer aus gelben, orangefarbenen bis zu roten Tönen spazieren und auch sitzen konnte. Hinter dem Schloss lockte der rekonstruierte Schlossgarten als gartenarchitektonisches Kleinod.

Auch außerhalb der umzäunten Aussstellungsflächen hatte sich Koblenz mit Blumenpracht geschmückt. Die Vielfalt des Gebotenen war riesig und keinesfalls an einem Tag zu erkunden. So verging die Zeit viel zu schnell und mancher musste sich sputen, um die Abfahrt nicht zu verpassen.

Im nächsten Jahr geht es zur Weltgartenbauausstellung Floriade nach Venlo. Darauf freuen wir uns schon.